Techno-DJs sollen bald im U-Bahnhof Kottbusser Tor auflegen. Das plant die BVG. Um die Wartezeit der Fahrgäste zu verkürzen und das „lebendige und pulsierende Berlin” in den Bahnhof zu holen, sollen laut eines „Beispiel-Szenarios” am Bahnsteig der U8 Techno-DJs und an der U1 sowie U3 Jazz-Musiker:innen für eine angenehmere Atmosphäre sorgen.
Im Zeitraum von Februar 2024 bis März 2025 wurde das Projekt „Reinigungsstreife” auf der U-Bahnlinie U8 getestet. Ziel war es, für mehr Sauberkeit, Sicherheit und ein verbessertes Wohlbefinden der Fahrgäste zu sorgen. Gerade die Haltestelle Kottbusser Tor hat als Problembahnhof mit Drogenmissbrauch, Gewaltdelikten und Obdachlosigkeit zu kämpfen. Das soll sich mit der Umwandlung zum „Innovationsbahnhof” ändern, in dem unter anderem „unaufgeregte Musik” erklingen soll.
Schon 2007 startete die BVG ein Projekt an den Stationen Voltastraße und Rosenthaler Straße, um mit Musik den Fahrgästen die Wartezeit zu verkürzen und dem Drogenhandel entgegenzuwirken. Die Idee basierte auf Erfahrungen aus anderen Städten, wurde aber letztlich nicht dauerhaft umgesetzt. 2022 erklangen in vier U-Bahnhöfen Klassik und Lounge-Musik, auch um bei Obdachlosen einen „psychologischen Effekt” zu erzielen und sie zum Verlassen der Bahnhöfe zu bewegen.
Neben der Musikbegleitung soll am „Kotti” ein modulares Sicherheitszentrum mit einer dauerhaften Ansprechstelle für Fahrgäste, Sicherheitspersonal und Rettungsdiensten entstehen. Ein Whatsapp-Kanal zur Meldung von Verunreinigungen, Spiegel für eine bessere Einsicht verdeckter Ecken und Kunstausstellungen lokaler Künstler:innen seien außerdem geplant.