burger
burger
burger

DIVERSE Pop Ambient 2013 (Kompakt)

- Advertisement -
- Advertisement -

Auf zumindest drei Tracks der neuen Pop Ambient-Ausgabe wird die Verwandschaft zum spirituellen Ableger des Minimalismus deutlich. Jens Uwe Beyer steuert einen Track bei, der den holy minimalism auf seine Essenz reduziert: eine ominöse One-Chord-Orgel in Nebelschwaden klingt wie John Taverner ohne den Kitsch. Anton Kubikov beginnt mit Meeresrauschen, über das er ein eingängiges Piano-Thema legt, das elektronisch verfremdet so insistierend nachhallt, dass man es mit der Angst zu tun bekommt. Und Marsen Jules lässt den Gott, den diese Spielart des Minimalismus besingt, tatsächlich donnern. Ein in all seiner Dramatik unheimliches Stück Musik. Überhaupt ist die Pop Ambient-Reihe nicht mehr das weiche Kissen, in das man sich sinken lässt. Eher kriecht es einem kalt dem Rücken hoch. Das ist auch kein Pop mehr, sondern – wer hätte es gedacht – ein apokalyptisches Statement zur Zeit. Dass diese Reihe in seinem 13. Jahrgang nicht nur der liebgewonnene jährliche Besuch eines vertrauten Sounds ist, dessen feinen Verästelungen und Variationen man gerne nachspürt, sondern sich zu einer zeitgemäßen Relevanz aufschwingt, ist so überraschend wie toll. Auch wenn die Nachrichten, die dieser Besuch überbringt, weniger schön sein mögen.

 


Video: Jens-Uwe BeyerDeutz Air 2

In diesem Text

Weiterlesen

Features

DJ Koze: Den Verstand einwattieren

DJ Kozes neues Album heißt „Music Can Hear Us”. Wir haben ihn unter anderem dazu und zum Verhältnis von Kommerz und Underground interviewt.

Sandwell District: „Unsere Freundschaft war größer als das Internet” (Teil 2)

Im zweiten Teil des Interviews mit Sandwell District geht es um den Zustand der elektronischen Musik und den Tod von Silent Servant.

Motherboard: März 2025

Im Motherboard findet sich im März Neue Musik, mit einem großen N, die unmittelbar in den Kopf geht – und das übliche Leftfield-Update.