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Stop Space Return

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Crazy P hießen Ende der Neunziger noch Crazy Penis – aber damals durfte man auch noch uneingeschränkt rauchen, Cocktails statt MP3s saugen, und auch sonst hatte der nächtliche Hedonismus andere Gesichter. Frische Labels aus England hießen Paper, Nuphonic, People oder Chillifunk. Nahezu alle pleite – ebenso wie die New Economy. Das mag schade sein, doch die meist damit einhergehende Hybris und die gesamte Blase dahinter ist bei solchen Phänomenen ja meist nur auf ein paar Jahre angelegt – oder, wie Artful Dodger damals schon konstatierten: „It’s all about the stragglers.“ Crazy P machen weiter, und ihre Hedo-Disco ist – mal mehr, mal weniger – mit House angereichert. Dabei wirkt ihr Ansatz stets etwas verschwenderisch, so wie Ende der Neunziger halt produziert wurde. Und gleichzeitig so überzogen wie die Konten der New Economy. Und so dick aufgetragen, als wäre zwischen Paradise Garage und Brightons Strandpartys kein Zeitfenster so groß wie der Atlantik. Mit Danielle Moore hat man zumindest eine schöne Disco-Stimme auf jedem Track, und Maurice Fulton als Remixer von „Lie Lost“ macht so einiges wett. In balearischen Clubs zur besten Cocktail-Primetime geht das vielleicht noch, doch eigentlich wirkt Stop Space Return wie das Auslaufmodell einer vergangenen Epoche. Die wahre Disco findet nun woanders statt.

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